Naturerlebnisbad
Domblick

Das Naturerlebnisbad Domblick steckt derzeit in der Transformation vom herkömmlichen Freibad zu einer einzigartigen Oase in direkter Strandlage inmitten der Stadt Wetzlar.

Naturerlebnisbad
Domblick

Das Naturerlebnisbad Domblick steckt derzeit in der Transformation vom herkömmlichen Freibad zu einer einzigartigen Oase in direkter Strandlage inmitten der Stadt Wetzlar.

Das 1954 errichtete und zentral gelegene Sportfreibad erfreute sich großer Beliebtheit, war aber so stark sanierungsbedürftig, dass ein Weiterbetrieb generell zur Debatte stand. Ein Bürgergutachten empfahl einen Neubau an gleicher Stelle.

Das neue Freibad soll möglichst viele Nutzergruppen ansprechen und naturnah gestaltet werden. Es erhält eine biologische Wasseraufbereitung mit zwei Filtersystemen. Zudem wird es an das Lahnufer heranrücken. Der Lahnuferweg wird in diesem Bereich nach der Fertigstellung zwischen Freibad und angrenzender Bebauung verlaufen.

Ausblick

Übersichtsplan

Hier finden Sie einen Übersichtsplan für den Neubau des neuen Naturfreibads Domblick
© Stadt Wetzlar/Polyplan-Kreikenbaum

Fortschritt

Den aktuellen Baufortschritt können Sie auf den Webcams der Stadt Wetzlar verfolgen.

FAQ – Häufig gestellte Fragen

Im Ergebnis forderten das Bürgerbeteiligungsverfahren und das Bürgergutachten folgende Aspekte besonders in den Planungen für ein neues Bad zu berücksichtigen:

– Das Gelände soll ganzjährig begehbar sein
– Das neue Bad soll ein Alleinstellungsmerkmal besitzen
– Der Betrieb soll unter ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten erfolgen
– Möglichst viele Nutzergruppen sollen angesprochen werden
– Die Gestaltung soll naturnah sein

Unter Berücksichtigung all dieser Aufgaben ist ein Naturerlebnisbad das einzige Ergebnis, das alle Forderungen gleichermaßen einbezieht.

Ökologisch wie ökonomisch ist eine Beheizung der gesamten Wassermasse nicht mehr zeitgemäß. Das zwanghafte Festhalten an einer Beheizung solch großer Wassermassen im Freien ist mit Blick auf das Klima nicht vermittelbar. Die Stadt strebt künftig einen klimaneutralen Betrieb des Bades an. In den kühleren Perioden ist der Besucherzuspruch in beheizten wie unbeheizten Bädern gleichermaßen schwach. In den Schönwetterphasen erwärmt sich das Wasser dank der flachen Badebereiche sehr schnell (ca. 3 Tage).Dann ist der Andrang auch in unbeheizten Bädern sehr schnell sehr hoch.

Aufgrund des starken Wandels im Freizeitverhalten in Deutschland haben die Besuchszahlen seit der Jahrtausendwende stark abgenommen. Bspw. zählte das Freibad Domblick im Jahr 2003 noch 73.000 Besucherinnen und Besucher. Das veränderte Freizeitverhalten ist auch an Wetzlar nicht vorbeigegangen: Selbst im Supersommer 2018 zählte das Bad weniger als 40.000 Eintritte. Daher ist die Wasserfläche an künftige Besuchsprognosen angepasst. Des Weiteren sorgt die bessere Raumaufteilung des neuen Bades für eine bessere Flächenauslastung. Sowohl die Deutsche Gesellschaft für das Badewesen als auch andere Studien zeigen, dass im Freibad gerade zu Hochfrequenzzeiten die stärksten Auslastungen die Flachwasserbereich betreffen. Ein 50-Meter-Becken wie bisher wies demnach vor allem in der Beckenmitte viel schwach genutzte Wasserflächen auf. Dennoch ist das künftige Bad für eine Nennbesucherzahl von 1.793 Eintritte am Tag ausgelegt.

Die eingangs erwähnten Forderungen der Bürgerbeteiligung nach ganzjähriger Begehbarkeit, naturnaher Formensprache, einem Betrieb unter ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten sowie nach einem Alleinstellungsmerkmal lassen sich nicht in dieser Qualität und Güte mit einem Edelstahlbecken realisieren.

Die Öffnung des Freibads zur Lahn ist ebenfalls eine zentrale Forderung des Bürgerbeteiligungsverfahrens „Freibad(en) in Wetzlar“. Das Bad gewinnt durch die Öffnung zur Lahn an Attraktivität. Durch die Verlegung des Radwegs sollen die Nutzerkonflikte, die bei der jetzigen Wegführung regelmäßig auftreten, abgeschwächt werden.

Ein Open-Air-Klassenzimmer ist ein Klassenzimmer, das sich im Freien befindet und es den Schülern ermöglicht, beim Lernen mit der Natur in Kontakt zu kommen. Im klassischen Sinne ist ein Open-Air-Klassenzimmer ein Klassenzimmer, in dem die Schüler praktisches Lernen zu Naturthemen betreiben. Das Open-Air-Klassenzimmer des Bads beinhaltet ein Lernfenster, das einen Einblick in den Bodenfilter gewährt. Hier können Schülerinnen und Schüler das Ökosystem des Filters mit einem aktiven Bodenleben beobachten. Erklär-Tafeln helfen beim Verstehen. Ziel ist es, die Schülerinnen und Schüler durch die direkte Interaktion mit der Umwelt zu fördern und zu unterrichten.

Unabhängig von der Nutzung durch Schulen bietet das Open-Air-Klassenzimmer mit seiner Aussichtsplattform zur Lahn eine hohe Aufenthaltsqualität für alle Badegäste.

Das neue Bad wird mit einer biologischen Wasseraufbereitung geplant. Grundlegendes Regelwerk hierfür ist die so genannte FLL-Norm, die auch die Grenzwerte für die Wasserqualität vorgibt. Vorgesehen sind 2 getrennt voneinander arbeitende Filter: Ein hydrobotanischer Filter mit 340 Quadratmetern und ein unbepflanzter Substratfilter mit 332 Quadratmetern. Zulässig sind auch Naturbäder mit nur einer Filterung. Wetzlar hat sich aber für 2 Filter und somit stabilere Wasserwerte entschieden.

Wasser ist grundsätzlich farblos. Das Erscheinungsbild von Wasser variiert mit den Umgebungsbedingungen, in denen das Wasser vorhanden ist. In einem Freibad hängt dies maßgeblich von der Beckenfarbe ab. Demnach wird das Wasser im Strandbereich auf hellem Sand anders wirken als in den tieferen Bereichen, in denen eine Folie den Boden bildet. Hier ein Bild vom „Parkbad Weende“, das seit 2018 das Beckenwasser biologisch aufbereitet.

Durch eine optimierte räumliche Gliederung des Bades ist eine Verlegung des Kleinkindbereichs unumgänglich. Da auch die Technik ausgetauscht wird und eine andere Filtertechnik verwendet wird, ist eine komplette Neugestaltung des Kleinkindbereichs sinnvoll und attraktivitätssteigernd. Wenn eine Zweitnutzung des Edelstahl-Kleinkindbeckens möglich ist, wird ein Teil dieser Anlage im Außenbereich des Europabads installiert werden, um dort an Schönwetterperioden im Frühjahr oder Herbst genutzt werden zu können. Der neu gestaltete Kleinkindbereich wird sich aufgrund seiner Formensprache besser in das Gesamtkonzept einpassen, da es mit einer Kombination aus Sand, Wasser und Naturblöcken sehr natürlich gestaltet ist und gleichzeitig aktives Spielen fördert.